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Kälte.
Stille.
Einsamkeit.
Der Wald, den ich durchquere, weiß, die Bäume tot.
Zeit, bedeutungslos.

Ich erreiche den Waldrand, trete ins Freie.
Schutzlos ausgeliefert springt mich der Frost an.
Kälte kriecht in meine Glieder.
Ratlos schaue ich mich um.

Weiß dehnt sich endlos die Ebene vor mir.
Grau der Himmel, schwer beladen hasten die Wolken vorüber, getrieben vom Wind.
Plötzlich bricht, gleich einem Hoffnungsschimmer, ein Sonnenstrahl hervor.
Fällt auf eine Rose am Wegrand, so unwirklich, so schön.
Die strahlend rote Blüte trotzig erhoben, steht sie mitten im Schnee.

Ich knie nieder, streichel sanft die Blüte.
Trauer erfüllt mein Herz, weiss ich doch, der Frost wird siegen, die Schönheit ist nicht von Dauer.
Alles ist vergänglich...außer Erinnerung.
Nur sie verleiht Unsterblichkeit.

In Gedanken verloren erhebe ich mich, schaue nach vorn.
Schneetreiben setzt ein.
Ich setze meinen Weg fort.

Ob auch ich in der Erinnerung von jemandem weiterlebe?
Oder verschwindet mein Andenken, wie meine Spuren im Schnee, verweht vom Wind.

Bedeutungslos.

Ausgelöscht für immer.

Als hätte ich nie existiert.